Betriebliche Technikgestaltung und Interessenvertretung als Mikropolitik

Fallstudien zum arbeitspolitischen Umbruch

Paperback Duits 1992 1992e druk 9783824441013
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Samenvatting

"Was kommt nach den technischen Revolutionen -soziale Innovationen" (Ulrich 1984). Derart verheillungsvolle Ankiindigungen sind seit 1984, seitdem die Sozialwissenschaft iiber das Ende der Arbeitsteilung diskutiert, eher selten geworden. Dennoch ist die so­ zialwissenschaftliche Diskussion der Zukunft der Arbeit nicht von zunehmender Abge­ kliirtheit sondem eher von neu belebtem Erkenntnis-und Analyseinteresse gepriigt. Brei­ te, Tiefe und Heterogenitiit der Interpretation und Erkenntnisse zum Verhaltnis von Ar­ beit, Technik und Gesellschaft haben zugenommen und die Industriesoziologie auf die Analyse und Erklii. rnng von uneinheitlichen und nicht-linearen Entwicklungstendenzen verpflichtet, deren Uniibersichtlichkeit, Widerspriichlichkeit und Optionalitiit neue An­ forderungen an Theorie, Methode wie Analyse stellen. Angesichts des paradigmatischen Wandels sozialwissenschaftlichen Technikverstiindnis­ ses besteht AnlaB fUr die Erwartung, daB diese zunehmende Kontingenz, Pluralitiit und Diversifikation des Forschungsgegenstandes als wissenschaftliche Herausforderung aner­ kannt und nicht als "postmodeme Inkommensurabilitiit" ausgespart wird. Nachdem bis in die siebziger Jahre "technischer Fortschritt als Motor sozialen Fort­ schritts" und bis Mitte der achtziger Jahre insbesondere die negativen Folgen des "tech­ nischen Wandels" untersucht wurden, verliert in der fachintemen Technikdiskussion Technik zunehmend an positiv oder negativ konnotiertem Subjektcharakter. Die Analyse heterogener und widerspriichlicher Technikfolgen zum einen und das Leitbild von der "Technisierung als sozialer Prozefi" zum anderen gewinnt an Bedeutung. Die damit in den Vordergrund geriickte Interdependenz von Technik und Gesellschaft impliziert eine Orientierung auf die vielfaltigen Wechselbeziehungen zwischen technischen Systemen, sozialem Handeln und menschlichen Verhaltensweisen und somit eine (Riick-)Besinnung auf originar sozialwissenschaftliche Analyse(-gegenstiinde).

Specificaties

ISBN13:9783824441013
Taal:Duits
Bindwijze:paperback
Aantal pagina's:270
Druk:1992

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Inhoudsopgave

Vorwort.- 1. Neue Techniken und arbeitspolitischer Umbruch als gewerkschaftliches Handlungsdilemma und industriesoziologischer Forschungsgegenstand.- 2. Die handlungspolitische Lücke in der westdeutschen Industriesoziologie.- 2.1 Technisierung als sozialer und politischer Prozeß.- 2.2 Organisation betrieblicher Arbeit und Technik als Strategie und Dilemma.- 2.3 (Mikro-)Politik als Konstitution betrieblicher Rationalisierung und Reorganisation.- 3. Zur Rekonzeptualisierung des Betriebs als soziales System und arbeitspolitische Arena.- 3.1 Betriebliche Handlungsanalyse als Gegenstand sozialwissenschaftlicher Diskussion.- 3.2 Die Konzeption kollektiven Handelns in der “strategischen Organisationsanalyse” von Crozier und Friedberg.- 3.3 Die Strukturierung betrieblicher Arbeitspolitik durch “innerbetriebliche Handlungskonstellationen”.- 3.4 Betriebliche Interessenvertretung im Umbruch: Innovationsdilemma und Perspektive einer mikropolitisch orientierten Interessenvertretung.- 4. Das arbeitspolitische Terrain der Druckindustrie.- 4.1 Persistenter Strukturwandel und flexible Spezialisierung als arbeitspolitische Herausforderung.- 4.2 Ausbalancieren und Offenhalten disponibler Rationalisierungskonzepte: Unternehmerische Technik- und Arbeitsgestaltung als Such- und Aushandlungsprozeß.- 4.3 Gestaltung von Arbeit und Technik als gewerkschaftspolitische Restgröße: Anmerkungen zur Arbeitspolitik der IG Druck und Papier / IG Medien.- 5. Die Disparität zwischen sektoralem Strukturwandel und’ qualitativem Rationalisierungsschutz’ (Fallstudie A).- 5.1 Betriebliche Anwendung von tarifvertraglichen Maschinenbesetzungsregelungen unter Krisenbedingungen.- 5.2 Betriebliche Aushandelungsprozesse als interessenvertretungspolitischer Abwehrkampf.- 5.3’ Verbetrieblichung’ und Komplementarität betrieblicher und überbetrieblicher Interessenvertretungsarbeit als gewerkschaftspolitische Herausforderung.- 6. Technikgestaltung als Besitzstandserhalt (Fallstudie B).- 6.1 Die Installation der neuen Zeitungstechnik in einem mittelständischen Zeitungs- und Verlagsunternehmen.- 6.2 Arbeitspolitische Strategien des Managements, der Belegschaft und der betrieblichen Interessenvertretung bei der Umsetzung des RTS-Tarifvertrages.- 6.3 Anforderungen einer’ Tarifierung’ der Technikgestaltung an die betriebliche und gewerkschaftliche Interessenvertretung.- 7. Betriebliche Technikgestaltung als arbeitspolitischer Innovationsprozeß (Fallstudie C).- 7.1 Mittelständische Reorganisationsprobleme und Produktionskonzepte.- 7.2 Innerbetriebliche Handlungskonstellationen der Technikgestaltung.- 7.3 Neue Techniken und Partizipation: Veränderungsgrenzen innerbetrieblicher Handlungskonstellationen.- 7.4 Innovation betrieblicher Interessenvertretung als Strategie und Prozeß.- 8. Interessenvertretungspolitische Innovation als kollektiver und organisatorischer Lernprozess?.- 8.1 Interessenkoordination und Interessenrepräsentation.- 8.2 Qualifikation.- 8.3 Eigen-Interessenvertretung und innerbetriebliche Kommunikation.- 8.4 Institutionelle Gesamtverhandlung des Betriebsrats und gewerkschaftliche “Hilfe zur Selbsthilfe”.- Literatur.

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